Ob in den kalten Wintermonaten oder im Sommer: Erkältung und Schnupfen kommen immer ungelegen. Doch es gibt ein paar Möglichkeiten, Schnupfen schnell loszuwerden. Wir verraten, wie es innerhalb von einem Tag geht!
Wie und wo entsteht Schnupfen?
Ein Schnupfen (Rhinitis) ist eine Begleiterscheinung eines grippalen Infekts und wird durch Erkältungsviren (Rhino-, Adeno-, oder Coronaviren) ausgelöst. Die Viren verbreiten sich über die Tröpfcheninfektion, ausgelöst durch Niesen, Husten, Händeschütteln oder die Nutzung von Haltestangen im ÖPNV. Die Krankheitserreger dringen in die Nasenschleimhaut und Atemwege ein, bleiben dort haften und verursachen Entzündungen. Die Schleimhaut schwillt an und produziert vermehrt Sekret, um die Erreger schnellstmöglich aus dem Körper zu befördern. Gelingt es dem Immunsystem nicht, macht sich ein Infekt breit. In der Regel dauert ein Schnupfen ca. eine Woche bis zehn Tage.
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Zeigen sich bereits erste Schnupfen-Symptome, können diese mit den richtigen Tricks innerhalb eines Tages bekämpft werden, sodass der Schnupfen oder gar eine Erkältung gar nicht erst ausbrechen. Mit diesen Tipps und Hausmitteln werden Sie Schnupfen schnell los!
Symptome von Schnupfen
- Brennen und Kitzeln in der Nase
- Niesen und Anschwellen der Nase
- Anfangs klares und wässriges Nasensekret
- Später gelb-grünliches, zähflüssiges Nasensekret
- gerötete und tränende Augen
- eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn
- Kopf- und Gliederschmerzen und Müdigkeit wie bei der Erkältung
Nicht immer muss es bei einem Schnupfen zu Begleiterscheinungen kommen. Besonders im Frühjahr kann z. B. auch ein allergischer Schnupfen dahinter stecken.
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Wann muss ich mit Schnupfen zum Arzt?
Löst sich der Schleim nicht, wodurch sich die Nasennebenhöhlen entzünden, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen. Sind die Symptome sehr stark ausgeprägt, ist es in jedem Fall ratsam, zum Arzt zu gehen:
- plötzlich hohes Fieber über 39°C
- starkes Krankheitsgefühl
- Schmerzen in Stirn, Nebenhöhlen und Augen
- blutiger oder eitriger Auswurf
- Husten, der länger als drei Wochen anhält
- Schmerzen beim Atmen und Husten
- Schüttelfrost
Treten hingegen plötzliche zusätzliche Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen auf, kann das ein Anzeichen für eine Grippe sein.
Schnupfen schnell loswerden: Die besten Hausmittel
Einen Schnupfen können Sie am besten mit Hausmitteln auskurieren. Welche das sind, stellen wir Ihnen genauer vor.
Die richtige Ernährung
Die Ernährung, darunter vor allem Vitamine, spielen im Kampf gegen die Erkältung eine wichtige Rolle. Ein Glas Orangensaft, Zitrusfrüchte, Paprika, Äpfel und Beeren, liefern viel Vitamin C und Antioxidantien, die den Körper bei der Abwehr und Bekämpfung von Krankheitserregern unterstützen. Für das Frühstück mischen Sie verschiedene Früchte mit Joghurt oder Quark. Geben Sie nach Belieben Haferflocken und verschiedene Nüsse, z. B. der Nussmix von KoRo, 1 kg für ca. 28 Euro, dazu.
Zum Mittag und Abendessen eignen sich eine Hühnersuppe, gebratenes Gemüse mit z. B. Hühnchen oder scharfes Essen wie Curry und Chili con Carne. Das Essen können Sie mitMeerrettichwurzel und Chilis würzen. Das scharfe Essen heizt dem Körper ein, sodass er besser durchblutet wird. Dadurch löst sich z. B. das Sekret in der Nase und es kann besser abfließen.
Schnupfen schnell loswerden mit Ingwer
Die Wunderknolle Ingwer ist ein wahres Allroundtalent, wenn es darum geht Beschwerden zu lindern. Die Knolle ist unter anderem reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Magnesium, Eisen und Kalium. Die enthaltenen Antioxidantien stimulieren das Immunsystem und stärken so die Abwehr. Außerdem helfen die Scharfstoffe dabei, die oberen Atemwege wieder frei zu machen – sie lösen den Schleim und machen das Sekret flüssiger. Gut hilft die Knolle im Tee oder als Ingwer-Shot.
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Schnupfen schnell loswerden mit Knoblauch
Neben Ingwer ist auch Knoblauch ein wahres Wundermittelbei Schnupfen. Abgesehen davon, dass man mit der Knolle Gerichte lecker würzen kann, besitzt sie auch noch eine antibakterielle Wirkung, die auf die enthaltenen Schwefelverbindungen zurückzuführen ist. Kauen Sie entweder eine Knoblauchzehe pur oder zerdrücken Sie diese und rühren Sie sie in eine heiße Zitrone hinein.
Bei Schnupfen Nasenspray verwenden?
Ist die Nase bereits verstopft, sodass ein- und ausatmen nicht mehr möglich ist, können Sie zu einem Nasenspray, z. B. von Nasic, ca. 8 Euro, oder Nasentropfen aus der Apotheke greifen. Die Sprays gibt es sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, mit und ohne Konservierungsmittel. Für Kinder eignen sich aufgrund der veränderten Wirkdosis Nasentropfen. Viele Sprays und Tropfen beinhalten neben den entzündungshemmenden Inhaltsstoffen auch pflegende Wirkstoffe, die die Nasenschleimhaut wieder aufbauen und schützen sollen. Achten Sie bei der Anwendung jedoch darauf, dass Sie Nasenspray oder -tropfen nicht länger als dreimal täglich für fünf bis sieben Tage benutzen. Danach besteht ein Risiko, dass sich die Schleimhäute an das Nasenspray gewöhnen und nicht mehr von allein abschwellen. Gleichzeitig sollten Sie nicht zu fest schnauben, da Viren und Bakterien so in die Nasennebenhöhlen gelangen können und dort eine Nasennebenhöhlenentzündung auslösen können.
Besser eignet sich dann eine Nasendusche, z. B. von iQ-med mit 4 Aufsätzen und Salz, ca. 15 Euro. Diese gibt es auch in Apotheken und Drogerien zu kaufen. Sie wird mit warmen Wasser und Nasenspülsalz im richtigen Verhältnis befüllt. Über Kopf lassen Sie das Wasser durch jeweils ein Nasenloch fließen. Die Nasenspülung spült die Nase und die Nebenhöhlen durch, befreit von Viren und Schleim und pflegt die Schleimhäute. Durch den leicht geöffneten Mund fließt das Wasser wieder ab.
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Heiß duschen und baden
Der Wasserdunst beim Baden oder Duschen löst den Schleim in den Nasennebenhöhlen und befeuchtet die Bronchien. Zusätzlich lindert der Wasserstrahl die Gliederschmerzen, indem sich die Muskeln entspannen und die Durchblutung verbessert wird. Ebenso wird die Durchblutung der Schleimhäute verbessert. Dadurch gelangen mehr Immunzellen zu den Krankheitserregern, die sie angreifen und vernichten. Optimal ist ein zehnminütiges Erkältungsbad bei einer Wassertemperatur von 38 °C. Seine gesunde Wirkung unterstützen Badezusätze mit Menthol-, Eukalyptus-, Thymian- oder Fichtennadelöl, z. B. Tetesept Erkältungsbad, ca. 15 Euro. Zusätzlich lösen die ätherischen Öle Schleim und Sekret in Nase und Bronchien.
VITAL-Tipp: Das Duschgel mit 30 Tropfen Eukalyptusöl, z. B. von Aromatika, ca. 18 Euro, mixen. Das macht die Nase frei und lindert die Schnupfen-Beschwerden in Hals und Nase. So werden Sie Schnupfen sicher schnell los!
Schnupfen schnell loswerden: Inhalieren
Drei Liter Kamillentee kochen, in einer Schüssel mit sechs Esslöffel Spitzwegerichsaft, z. B. von Schoenenberger, ca. 20 Euro, mixen. Den Dampf zehn Minuten unter einem Handtuch inhalieren. Zusätzlich saure Bonbons lutschen, die die Schleimhäute feucht und abwehrstark halten. Und entzündungshemmende Arzneimittel mit Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen.
VITAL-Tipp: Nase zwei Mal mit Salzlösung (in der Apotheke erhältlich) spülen. Das schwemmt die Erreger aus den Schleimhäuten.
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Erkältung: Frische Luft tanken
Gehen Sie gemütlich spazieren, auch bei Regenwetter. Das gibt Ihrem Immunsystem positive Impulse und hellt die Stimmung auf. Außerdem kann die frische Luft die Schleimhäute befeuchten. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht zu schnell gehen und Ihren Körper überlasten.
VITAL-Tipp: Beim Gehen tief durch die Nase einatmen, die Luft drei Sekunden anhalten und dann langsam wieder ausatmen. Das kräftigt und reinigt die Atemwege.
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Kräuter gegen Erkältung
Heiße Flüssigkeiten bewirken, dass der Schleim in den Bronchien und Nasennebenhöhlen dünner wird und deshalb schneller abtransportiert werden kann. Ideal sind Hagebutten- und Holunderblütentee, weil beide zusätzlich das Immunsystem stärken. Rezepte: Zwei TL Hagebuttenschalen mit 1/4 l Wasser kalt ansetzen, aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Oder: Zwei TL Holunderblüten in 1/4 l kochendes Wasser geben, 5 Minuten ziehen lassen. Beide Tees noch warm trinken. Alternativ bietet sich auch Erkältungstee aus der Apotheke an. Die speziellen Kräutermischungen lindern Erkältungssymptome.
Schnell Hilfe bei Halsschmerzen: Mit Pfeffer gurgeln
Wenn Sie zusätzlich beim Schnupfen noch Halsschmerzen haben, sollten Sie diesen Tipp beherzigen: Gurgeln Sie mit Cayennepfeffer. Es kostet Sie zwar ein wenig Überwindung, aber es lohnt sich: Das im Pfeffer enthaltene Capsaicin ist schmerzlindernd und sorgt dafür, Bakterien abzutöten. Mischen Sie hierzu einen halben Teelöffel Cayennepfeffer in ein Glas mit lauwarmem Wasser und gurgeln Sie für einige Minuten kräftig. Alternativ können Sie auch mit Kamillentee oder Salzwasser gurgeln – beides wirkt entzündungshemmend!
Schnupfen schnell loswerden: Schlafen und ausruhen
Mindestens acht Stunden sollten Sie jetzt schlafen, damit sich der Körper regenerieren kann. Verzichten Sie heute Abend aufs Fernsehen, auf das Gläschen Wein oder den Kaffee – einfach auf alles, was den Organismus anregen könnte. Dazu gehört auch Googeln und Lesen. Gönnen Sie sich Ruhe – vielleicht ja mit einer Fantasiereise zu Ihrem Lieblings-Kraftort.
VITAL-Tipp: Pfefferminzöl, z. B. von Naissance, ca. 19 Euro, unter die Nase tupfen. Das ätherische Öl wirkt abschwellend auf die Schleimhäute, sodass Sie wieder richtig durchatmen können.
Bei Schnupfen viel trinken
Damit sich Erreger gar nicht erst festsetzen können, sollten Sie über den Tag verteilt viel Wasser und Tee trinken. Genügend Flüssigkeit hält die Schleimhäute feucht und verhindert ein Bakterien- bzw. Virenwachstum. Ist eine Erkältung im Anflug, kann so auch die Verschlimmerung der Symptome verhindert werden.
Zwiebelsaft hilft bei Schnupfen
Bei Hustenreiz und einem kratzigen Hals hilft Zwiebelsaft. Dieser wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzlindernd. Zwiebelsaft ist schnell gemacht:
- Eine Zwiebel schälen, in kleine Stücke schneiden und in eine Tasse geben.
- Zwei Esslöffel Honig über die Zwiebelstückchen gießen.
- Die Mischung für ein paar Stunden oder am besten über Nacht ziehen lassen.
- Die entstandene Flüssigkeit mehrmals täglich löffelweise einnehmen.
Warme Halswickel gegen Schnupfen
Auch warme Halswickel können bei einem Schnupfen Abhilfe schaffen. Forscher haben herausgefunden, dass Hitze die Verbreitung von Schnupfenviren hemmen kann. Befeuchten Sie ein Baumwolltuch mit Wasser und legen Sie es sich um den Hals. Decken Sie es dann mit einem Handtuch ab und ruhen Sie unter der Decke. Anschließend abnehmen und gut abtrocknen. Aber Achtung: Bei Fieber gilt das Gegenteil, in diesem Fall sollten kalte Wickel zum Einsatz kommen.
Kann ich trotz Schnupfen Sport treiben?
Läuft nur die Nase und es kommen keine weiteren Beschwerden wie Husten, Heiserkeit oder Fieber dazu, ist moderate Bewegung durchaus sinnvoll. Um Schnupfen schnell loszuwerden, eignet sich ein Spaziergang an der frischen Luft oder leichter Sport – diese Aktivitäten stärken zusätzlich die Abwehr und durchbluten die Schleimhäute. Dadurch schützen Sie sich effektiver vor Viren. Reduzieren Sie jedoch Ihr übliches Sportpensum bei Kraft- und Ausdauersportarten, um Ihr Immunsystem zu schonen. Sind Erreger bereits im Körper, gegen die das Immunsystem ankämpft, kann Sport zusätzlich die Abwehr schwächen, wodurch der Schnupfen eher ausbricht. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper und seine Signale hören. Fühlen Sie sich müde und abgeschlagen, sollten Sie mit dem Sport pausieren.
Welche Risiken bringt Sport bei Schnupfen?
Bei zusätzlichen Symptomen wie Husten, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Fieber, sollten Sie auf Sport verzichten. Das Immunsystem arbeitet bereits gegen die Erreger, wodurch zusätzliche Belastungen durch Sport nur noch mehr Aufwand und Stress bedeuten. Dadurch kann sich die Erkältungszeit verlängern, die Erkrankung kann schwerer und mit stärkeren Beschwerden verlaufen und es kann zu Komplikationen kommen. Eine davon ist eine Herzmuskelentzündung. Sie entsteht, wenn Viren durch den Blutkreislauf das Herz erreichen und dort eine Entzündung auslösen. Typische Symptome sind Luftnot, verringerte Leistungsfähigkeit und Müdigkeit. Unbehandelt kann eine Herzmuskelentzündung zu einer Herzschwäche oder zu Herzrhythmusstörungen führen.
Schnupfen bei Babys und Kleinkindern: Eine besondere Herausforderung
Schlimm genug, wenn Sie selbst unter einem hartnäckigen Schnupfen leiden. Doch was, wenn Ihre Kleinen sich anstecken? Gerade die Kleinsten verfügen noch nicht über ein ausgereiftes, robustes Immunsystem, wodurch eine einfache Erkältung oder ein Schnupfen bereits zu einer Belastung werden können. Oftmals besteht die Herausforderung dabei nicht bei den Kindern selbst, sondern bei den Eltern, die mit ihnen leiden und ratlos sind, wie sie helfen können. Es ist daher wichtig, dass Sie sich ausführlich über erste Anzeichen, Hausmittel und Behandlungsmöglichkeiten eines Kinderschnupfens informieren, um diesen frühzeitig zu erkennen.
Hausmittel für erkältete Kinder
Selbstverständlich kommen gerade für Neugeborene und Babys viele Hausmittel nicht infrage, da diese zu stark sind oder zu anderen Beschwerden führen können – dazu gehören z. B. Honig, Hustentees und ätherische Öle. Dennoch gibt es einige Dinge, die Sie vorbeugend geben bzw. beachten können. Vor allem Hausmittel wie warme Bäder, erhöhte Luftfeuchtigkeit, leichte Nasenspülungen oder Schlafen mit erhöhtem Kopf können bereits viel bewirken und erste Symptome Ihrer Kleinen lindern.
Wann zum Arzt?
Dennoch gibt es gerade für hartnäckigen Schnupfen kein Patentrezept – insbesondere nicht für Babys und Kleinkinder. Sollten Sie also nach kurzer Zeit keine Linderung oder gar eine Verschlechterung (z. B. erhöhte Temperatur oder Fieber) bemerken: Zögern Sie nicht und suchen Sie direkt einen Arzt auf.